Vorschau: Fankongress 2014

Vorschau: Fankongress 2014

In den vergangenen 18 Monaten wurde viel über Fans gesprochen und über Maßnahmen, die einen sicheren Stadionbesuch angeblich noch sicherer machen würde. Es wurde seitens der Verbände mit den Vereinen, der Politik und der Polizei diskutiert. Die Meinung der Fans wurde viel zu spät gefragt und nicht wirklich berücksichtigt. Die Medien griffen einzelne Vorfälle auf und schufen mit Hilfe von Politik und Polizeigewerkschaften ein Szenario des Fürchtens: ein Stadionbesuch in Deutschland sei nicht mehr sicher. Die Einflussnahme der sogenannten öffentlichen Meinung haben die Medien geschafft. Laut einer aktuellen Umfrage halten weiterhin 96 % der Stadiongänger einen Besuch in einem Stadion für sicher, aber nur 62 % der Nicht-Stadiongänger denken, dass ein Besuch in einem Fußballstadion hierzulande noch sicher wäre.

Nun sind wir Fans dran. Es reicht mit populistischen, überzogenen Aussagen in den Medien. Wir haben genug von irgendwelchen unangebrachten Sicherheits- oder „Erziehungs“maßnahmen. Lasst uns den blinden Aktionismus stoppen und uns gemeinsam nach Lösungen suchen. Nach Lösungen für ein fanfreundliches Stadionerlebnis. Damit alle den Fußball erleben können, wie sie ihn lieben.

Daher laden wir alle Fans, Fanprojektmitarbeiter, Fanbeauftragte, Vereins- und Verbandsvertreter, Wissenschaftler sowie Politiker ein, um mit uns über ein fanfreundliches Stadionerlebnis zu reden, zu philosophieren und zu diskutieren. Wir wollen über Mitbestimmung in den Vereinen reden, über Heim- und Auswärtskurven, über Möglichkeiten der Selbstregulierung bei diskriminierenden Vorfällen, über Fan- und Sozialarbeit in den Kurven, über Grundlagen bei der ehrenamtlichen Medienarbeit, über Existenz-Probleme der kleineren Vereine, über das Verhältnis zwischen Fußballfans und der Polizei und über vieles mehr.

Kommt zahlreich am 18. und 19. Januar nach Berlin zum Fankongress 2014: „Fanfreundliches Stadionerlebnis: Wie Fans den Fußball wollen“.

Quelle: www.fankongress.de

Faninfos für „Harder13-Cup“ und „Sparkassen-Cup“

Auch wenn die aktive Fanszene in Zukunft nicht mehr organisiert bei den Hallenturnieren auftreten wird, so werden sicherlich dennoch einige Waldhof-Fans, wie jedes Jahr, auch 2014 die Mannschaft beim „Harder13-Cup“, beim „Sparkassen-Cup und beim „MorgenMasters“ unterstützen wollen. Anbei die Faninfos zu den beiden erstgenannten Turnieren. Die für das dritte folgen noch.

„Harder13-Cup“

Das Turnier findet am 4.1.14 in der SAP-Arena in Mannheim statt.
Den Spielplan findet ihr hier.

Waldhof-Fans mit Eintrittskarten für die Blöcke 401, 419 und 216 werden gebeten Eingang D zu benutzen.

Laut Veranstalter noch einige Restkarten, Info hierfür findet ihr unter www.saparena.de

Wichtige Hinweise:

– Offensichtlich alkoholisierte Zuschauer verwirken ihr Recht, das Arena Gelände zu betreten.

– Pyrotechnik, Silvester Kracher etc. sind auf dem gesamte Gelände der SAP-Arena verboten.

– Das jährlich von PRO Waldhof organisierte Vorglühen am CBS samt Marsch zur Arena wird es ab sofort nicht mehr geben, entsprechende Gründe findet ihr in der Stellungnahme vom 18. November.

Fanutensilien:

erlaubt: Fahnen (bis 1,80 Meter), Doppelhalter (bis 1,10 Meter), Zaunfahnen, Trommeln (einsehbar)

nicht erlaubt: Fahnen über 1,80 Meter, Megaphone, Spruchbänder

grosse Schwenkfahnen nur mit Fahnenpass, Anmeldungen bei „Arena Control“. Bei Interrese bitte an soeren.runke@svwm.de wenden

Anfahrt:

Am Besten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln!

Strassenbahn Linie 6 Richtung Neuostheim bis „SAP-Arena“ oder
alle S-Bahn Linien auf der Strecke Mannheim-Heidelberg, Haltestelle „Mannheim-Arena/Maimarkt“

Zieladresse fürs Navigationssystem:

Xaver-Fur-Strasse 150
68163 Mannheim

„Sparkassen-Cup“

Gespielt wird jeweils am 5.1. und 6.1.14 in der Neurotthalle in Ketsch.
Einen Spielplan findet ihr hier.

Fanutensilien:

erlaubt: Fahnen bis 2 Meter, Doppelhalter, 3 Trommeln, Zaunfahnen (dürfen keine Werbebanden überdecken), ein Megaphone
nicht erlaubt: Fahnen über 2 Meter

Anfahrt:

öffentliche Verkehrsmittel:

Ab dem Mannheimer Hbf fährt stündlich die Buslinie 710 nach Ketsch, Haltestelle „Gartenstrasse“ aussteigen.

PKW:

Ausfahrt: Schwetzingen/Brühl/Ketsch: Jetzt der Ausschilderung Ketsch folgen (L 599). Ausfahrt: Schwetzingen Süd/Ketsch, Richtung Ketsch: nach dem Kreisverkehr an der 1. Ampel (Ausschilderung Neurotthalle) rechts abbiegen in die Mannheimerstraße. Nach etwa 300 m geradeaus auf der rechten Seite ist die Neurotthalle Ketsch.

Zieladresse für das Navigationssystem:

Neurotthalle
Mannheimer Str.
68775 Ketsch

Eintrittspreise (pro Tag):

9,00 € Erwachsene
6,50 € Ermäßigt ( Rentner, Schwerbehinderte, Studenten, Arbeitslose, Bundeswehrangehörige, Schüler und Jugendliche ab 10 Jahre)

PRO Waldhof wünscht einen guten Rutsch ins Jahr 2014

PRO Waldhof wünscht einen guten Rutsch ins Jahr 2014Liebe Waldhof-Fans, PW wünscht euch allen nach einem ausgesprochen ereignisreichen Jahr 2013 einen guten Rutsch in das Jahr 2014! Verknüpft ist dies natürlich immer mit einer Hoffnung auf fußballerischen Erfolg, denn noch immer stehen der Gewinn des BfV-Pokals und damit die Qualifikation für den DFB-Pokal aus. Außerdem wird es wieder viele PW-Aktionen geben, allem voran der „Alsenweg-Pokal 2014“ im Februar, sowie ein saisonübergreifendes Projekt, bei dem die Mithilfe aller SVW-Fans gefragt ist.

SVW 07 für immer und ewig!

Frohe Weihnachten allen Waldhof-Fans

Frohe Weihnachten allen Waldhof-FansLiebe PW- und SVW-Mitglieder, Fans, Ehrenamtliche, Spieler, Freunde aus Frankfurt, Braunschweig, Worms und Basel sowie an alle blau-schwarze Verrückte weltweit. PRO Waldhof e.V. wünscht euch allen schöne Weihnachtstage. Lasst es euch im Kreise eurer Liebsten gut gehen!

SVW 07 für immer und ewig!

Einladung zum Alsenweg-Pokal 2014

Einladung zum Alsenweg-Pokal 2014Hallo Waldhof-Fans,

wie schon in den letzten Jahren laden wir euch auch 2014 wieder zum Fanclub-Hallenturnier ein. Gespielt wird diesmal am 15.02.2014, wieder in der Herbert-Lucy-Halle am Alsenweg. Die genauen Zeiten werden noch bekannt gegeben.
Da das Interresse am Hallenturnier in den letzten Jahren merklich nachgelassen hat, hat der PW-Vorstand beschlossen, das Turnier nicht nur mit einem neuen Wanderpokal, den Alsenweg-Pokal, aufzuwerten, sondern auch zukünftig die Gewinne aus dem Turnier zweckgebunden in die Renovierung bzw. Verschönerung des Vereinsgeländes am Alsenweg zu investieren. Durch diese Transparenz, wohin die Erlöse aus Antrittsprämie, Kuchen und Getränkeverkauf etc. gehen, hoffen wir, dass dieses Turnier wieder den Zuspruch aus der Fanszene bekommt, den es verdient.
Gespielt wird nach dem bewährten Prinzip, vier Feldspieler plus ein Torwart, zudem muss jede Mannschaft wieder einen Helfer für Tätigkeiten rund um das Turnier stellen. Die Antrittsprämie liegt auch in diesem Jahr wieder bei 50,- Euro pro Team.
Wichtig: Es werden nur Anmeldungen von offiziell gemeldeten Fanclubs angenommen!!! Anmelden könnt ihr euch bis zum 08.02.2014 bei soeren.runke@pro-waldhof.de
Über einen genauen Ablauf des Turniers werden wir noch informieren.

Der PRO Waldhof-Vorstand im Dezember 2013

Einladung zum Alsenweg-Pokal 2014

Einladung zum Alsenweg-Pokal 2014Hallo Waldhof-Fans,

wie schon in den letzten Jahren laden wir euch auch 2014 wieder zum Fanclub-Hallenturnier ein. Gespielt wird diesmal am 15.02.2014, wieder in der Herbert-Lucy-Halle am Alsenweg. Die genauen Zeiten werden noch bekannt gegeben.
Da das Interresse am Hallenturnier in den letzten Jahren merklich nachgelassen hat, hat der PW-Vorstand beschlossen, das Turnier nicht nur mit einem neuen Wanderpokal, den Alsenweg-Pokal, aufzuwerten, sondern auch zukünftig die Gewinne aus dem Turnier zweckgebunden in die Renovierung bzw. Verschönerung des Vereinsgeländes am Alsenweg zu investieren. Durch diese Transparenz, wohin die Erlöse aus Antrittsprämie, Kuchen und Getränkeverkauf etc. gehen, hoffen wir, dass dieses Turnier wieder den Zuspruch aus der Fanszene bekommt, den es verdient.
Gespielt wird nach dem bewährten Prinzip, vier Feldspieler plus ein Torwart, zudem muss jede Mannschaft wieder einen Helfer für Tätigkeiten rund um das Turnier stellen. Die Antrittsprämie liegt auch in diesem Jahr wieder bei 50,- Euro pro Team.
Wichtig: Es werden nur Anmeldungen von offiziell gemeldeten Fanclubs angenommen!!! Anmelden könnt ihr euch bis zum 08.02.2014 bei soeren.runke@pro-waldhof.de
Über einen genauen Ablauf des Turniers werden wir noch informieren.

Der PRO Waldhof-Vorstand im Dezember 2013

Einladung zum Alsenweg-Pokal 2014

 Einladung zum Alsenweg-Pokal 2014Hallo Waldhof-Fans,

wie schon in den letzten Jahren laden wir euch auch 2014 wieder zum Fanclub-Hallenturnier ein. Gespielt wird diesmal am 15.02.2014, wieder in der Herbert-Lucy-Halle am Alsenweg. Die genauen Zeiten werden noch bekannt gegeben.
Da das Interresse am Hallenturnier in den letzten Jahren merklich nachgelassen hat, hat der PW-Vorstand beschlossen, das Turnier nicht nur mit einem neuen Wanderpokal, den Alsenweg-Pokal, aufzuwerten, sondern auch zukünftig die Gewinne aus dem Turnier zweckgebunden in die Renovierung bzw. Verschönerung des Vereinsgeländes am Alsenweg zu investieren. Durch diese Transparenz, wohin die Erlöse aus Antrittsprämie, Kuchen und Getränkeverkauf etc. gehen, hoffen wir, dass dieses Turnier wieder den Zuspruch aus der Fanszene bekommt, den es verdient.
Gespielt wird nach dem bewährten Prinzip, vier Feldspieler plus ein Torwart, zudem muss jede Mannschaft wieder einen Helfer für Tätigkeiten rund um das Turnier stellen. Die Antrittsprämie liegt auch in diesem Jahr wieder bei 50,- Euro pro Team.
Wichtig: Es werden nur Anmeldungen von offiziell gemeldeten Fanclubs angenommen!!! Anmelden könnt ihr euch bis zum 08.02.2014 bei soeren.runke@pro-waldhof.de
Über einen genauen Ablauf des Turniers werden wir noch informieren.

Der PRO Waldhof-Vorstand im Dezember 2013

Schicksale von Fußball-Legenden

Schicksale von Fußball-Legenden Von Heike Warlich-Zink

AUSSTELLUNG Jüdische Mitspieler prägten Sport / Schau gegen Radikalismus

MANNHEIM – Als Dachverband der Waldhof-Fanclubs spreche man sich ganz klar gegen radikale Tendenzen – ganz gleich von welcher Seite – aus, so Matthias Kneller, Vorsitzender von PRO Waldhof. Da man sich zudem über den Fußball einem historisch bedeutsamen Thema nähern will, zeige man gemeinsam mit dem Stadtarchiv Mannheim im Foyer der Abendakademie die Ausstellung „Kicker, Kämpfer, Legenden. Juden im deutschen Fußball“, so Kneller bei der Auftakt-Podiumsdiskussion zu den Beweggründen. Ursprünglich vom Centrum Judaicum in Berlin in Auftrag gegeben, ist die Dokumentation nun als Wanderausstellung unterwegs und wurde auf Initiative von Dariusz Hafezi von der DoppelPass-Faninitiative nach Mannheim geholt.

Den lokalen Bezug stellen zwei vom Stadtarchiv in Zusammenarbeit mit dem Sporthistoriker Karl-Heinz Schwarz-Pich gestaltete Plakate dar. „Es waren jüdische Fußballer, Funktionäre und Trainer, die Fußball in Deutschland populär machten“, erinnerte Bürgermeister Lothar Quast in Vertretung des Schirmherrn OB Dr. Peter Kurz an Männer wie Walther Bensemann, Begründer der Zeitschrift „kicker“ und gemeinsam mit Gus Manning als Mannheimer Delegierter zur Gründungsversammlung des DFB entsandt.

Die Ausstellung zeichnet zudem das bis dato kaum bekannte Schicksal des Fußballers Edgar Ladenburg nach. Wie auch Otto Idstein begann er in der Schülermannschaft der späteren „Mannheimer Fußballgesellschaft“ – dem ersten Mannheimer Fußballverein – seine sportliche Laufbahn. Ladenburg beging wenige Tage vor der Deportation Selbstmord. Idstein kam in Ausschwitz um. Walther Bensemann, der Sport und Fußball stets als völkerverbindend ansah, emigrierte 1933 in die Schweiz, wo er ein Jahr später starb. Der hoch angesehene Präsident des FC Bayern, Kurt Landauer, wurde 1938 für zwei Monate im Konzentrationslager Dachau interniert und konnte nach seiner Entlassung 1939 in die Schweiz flüchten. Die Karrieren der Spitzenfußballer und Torjäger Julius Hirsch und Gottfried Fuchs vom Karlsruher FV endeten durch die Machtergreifung Hitlers ebenfalls. Während Fuchs über die Schweiz nach Frankreich emigrieren konnte, starb Julius Hirsch in Auschwitz. Die Nationalsozialisten veranlassten, dass jüdische Sportler, Trainer und Funktionäre aus den Vereinen ausgeschlossen wurden. Karrieren wurden vernichtet, Leben zerstört.

Walter Spagerer, 1918 geboren und schon von Kindesbeinen mit dem SV Waldhof vertraut, erinnerte sich bei der Podiumsdiskussion als Zeitzeuge, dass den jungen Fans damals die Tragweite der politischen Entwicklung zunächst gar nicht bewusst gewesen sei. Im „Arbeitersportverein“ habe man sich mehr dafür interessiert, ob jemand „arm oder reich“ gewesen sei. Aufgrund seiner Religion sei niemand ausgeschlossen worden, und es habe beim politisch gesehen links stehenden SVW keinen Antisemitismus gegeben.

© Lampertheimer Zeitung, Freitag, 06.12.2013

Ausstellung „Kicker, Kämpfer, Legenden – Juden im deutschen Fußball“ mit Podiumsdiskussion eröffnet

Ausstellung „Kicker, Kämpfer, Legenden – Juden im deutschen Fußball“ mit Podiumsdiskussion eröffnetStars stürzen aus dem Sportlerhimmel

Von unserem Redaktionsmitglied Susanne Räuchle

Sie hatten Visionen, sahen den Lederball als Friedenssymbol im Rat der Völker durch die Luft fliegen, organisierten die Ur-Länderspiele gegen die „Erzfeinde“ Frankreich (1898) und England (1899) oder kämpften als entfesselter Sturm mit ganzer Leidenschaft und nationalem Stolz für den deutschen Sieg: jüdische Fußballer. Den „Kickern, Kämpfern und Legenden“ werden jetzt in einer Ausstellung Ehrenkränze gewunden. Ihr Schicksal von ruhmreicher Kaiserzeit bis zur totalen Verfinsterung des Sportsgeistes in NS-Tagen wird im Foyer in U 1 auf großen Transparenten ausgerollt. Das ganze Drama der Verfolgung, Ausgrenzung und Ermordung zeigt sich am Beispiel dieser umjubelten Helden auf dem Platz, die ins Bodenlose gestürzt wurden.

Idole in die Flucht gejagt

PRO Waldhof e.V., das Stadtarchiv Mannheim und die Abendakademie holten die Ausstellung aus Berlin nach Mannheim, als ein Beispiel in welch mörderisches Abseits Rassismus und Antisemitismus führen, gerade auch in der beliebtesten Sportart der Deutschen. Fans und Historiker erinnern an die Sternstunden jüdischer Fußballer, zum Beispiel an die legendären zehn Tore, mit denen sich Gottfried Fuchs, der Stürmerstar aus Karlsruhe, bei den Olympischen Spielen im Jahr 1912 in Stockholm unsterblich machte. Im Spiel gegen Russland schoss er allein zehn Tore, eine bis heute von einem deutschen Nationalspieler unübertroffene Zahl, das Match endete schließlich 16:0. Ein Idol, das dennoch gestürzt wurde: 1937 musste Fuchs über die Schweiz zunächst nach Frankreich und 1940 schließlich nach Kanada fliehen.

Podiumsdiskussion mit Kick

Die Ausstellung „Kicker, Kämpfer, Legenden – Juden im deutschen Fußball“ des Zentrums Judaicum Berlin ist bis zum 20. Dezember im Foyer der Mannheimer Abendakademie in U 1, 16-19, zu sehen.

Der Verein PRO Waldhof, das Mannheimer Stadtarchiv – Institut für Stadtgeschichte und die Abendakademie treten als Veranstalter auf. Bürgermeister Lothar Quast eröffnete die Schau, eine Podiumsdiskussion zur heutigen Fankultur sorgte für Denkanstöße.

Ergänzt wird diese Präsentation durch einen Einblick in die Geschichte der Mannheimer Juden im Fußball. Der Sporthistoriker Karl-Heinz Schwarz-Pich übernahm diesen Part.

Dem Schicksal von Walther Bensemann, Vollblut-Fußballpionier und Gründer des Fußballmagazins „Kicker“, öffnet Historiker Karl-Heinz Schwarz-Pich ein eigenes Fenster mit Mannheim-Bezug, streift die Stationen des jüdischen Bankierssohnes, der mit dem Karlsruher Fußballverein den ersten Club in Süddeutschland gründete. Seinen 60. feierte Bensheimer 1933 mit über 200 Gästen in Mannheim. Danach verließen sie ihn. Ein Jahr später starb Bensemann in der Schweiz. Exemplarisch bringt Schwarz-Pich auch Edgar Ladenburg (1873-1941) ins Spiel, als einer, der mit vollem Körper-Einsatz dem Fußball zum Durchbruch verhalf. Der prominente Bankiersohn gehörte im Realgymnasium zur frühen Schülermannschaft, aus der die erste Mannheimer Fußballgesellschaft 1896 hervorging. Auch als Rennfahrer gab er das Tempo vor, gewann 1905 die legendäre Herkomer-Rallye – ein Sportlerleben auf der Überholspur, das im Abgrund endete: Der „Volljude“ Edgar Ladenburg erschoss sich wenige Tage vor seiner Deportation ins KZ 1941 in München.

Und weil die Geschichte von Kampfgesängen und Aggressionen, von Rassismus und Diskriminierung auch heute immer wieder auf dem Fußballplatz angepfiffen wird, setzte sich zur Eröffnung eine Expertenrunde aufs Podium, um die Problemfelder am Rande der Euphorie einzukreisen.

Zeitzeugen im „Ältestenrat“

Dr. Ulrich Nieß, Leiter des Stadtarchivs, übernahm als „Schiri“ die Gesprächsleitung, Karl-Heinz Schwarz-Pich erhellte als Sporthistoriker den Hintergrund und Buchautor Christoph Ruf beleuchtete die heutige Gefühls- und Gesinnungslage in den Fankurven der Ultras. Als Jüngster erinnerte Matthias Kneller, 1. Vorsitzender von PRO Waldhof, an das kollektive historische Versagen. Es sei tragisch, dass herausragende Persönlichkeiten, die an die Völkerversöhnung durch Sport glaubten, von den Nationalsozialisten verfolgt und viele auch ermordet wurden, so der PRO Waldhof-Aktivist. Und als „Ältestenrat“ saßen die Zeitzeugen Walter und Karla Spagerer mit auf dem Podium. Der 95-Jährige stieß 1928 zu seinem Verein, ist seit 80 Jahren Mitglied bei SVW, hat alle Höhen und Tiefen durchlitten, steht heute noch voll Temperament hinter seiner Mannschaft, die sich nie auseinanderdividieren ließ in Jude, Katholik, Protestant oder Sonstwas. Das sei immer völlig egal gewesen im Arbeitersportverein, so Spagerer. Ob einer reich war oder ein armer Teufel, das war eher entscheidend auf der Sympathieskala. Die „arme Deifel“ trugen jedenfalls Blauschwarz.

© Mannheimer Morgen, Donnerstag, 05.12.2013

Ausstellung „Kicker, Kämpfer, Legenden – Juden im deutschen Fußball“ mit Podiumsdiskussion eröffnetAusstellung beschreibt die Rolle jüdischer Fußballspieler

Von Harald Berlinghof

Mannheim. So wie Waldhof Idol Otto Siffling einst im „Schlammloch“ beim SV Waldhof seine Karriere begann, so kickte Walter Bensemann – allerdings mindestens noch eine Generation früher – in Karlsruhe auf dem sogenannten „Engländerplatz“. Walter Bensemann genießt zwar längst nicht denselben Ruf wie Otto Siffling, aber er galt seinerzeit als jener, der im 19. Jahrhundert die Sportart Fußball nach Deutschland gebracht hatte. Er gründete auch den ersten Mannheimer Fußballverein – die „Mannheimer Fußballgesellschaft 1896“. Außerdem war er einer von zwei Mannheimer Delegierten, die zur Gründungskonferenz des DFB im Jahr 1900 geschickt wurden. Seine Beziehungen zu Mannheim und dem örtlichen Fußball waren also eng. Außerdem war Bensemann Jude.

Dass Mannheim zwei Juden als Delegierte zur DFB-Gründung sandte, wirft ein bezeichnendes Schlaglicht auf die Bedeutung der jüdischen Bevölkerung in der Stadt Mannheim. „Juden nahmen in Mannheim nicht nur in Parteien, der Wirtschaft und der Kultur bedeutende Positionen ein, sondern spielten auch im sportlichen Geschehen als Fußballer, Trainer und Funktionäre eine wesentliche Rolle“, so Bürgermeister Lothar Quast bei der Eröffnung einer kleinen Ausstellung im Foyer der Mannheimer Abendakademie. Die Ausstellung „Kicker, Kämpfer und Legenden – Juden im deutschen Fußball“, die allerdings nur aus einigen Plakat- und Infowänden besteht, wurde in Zusammenarbeit mit dem Mannheimer Institut für Stadtgeschichte (Stadtarchiv) und mit dem Mannheimer Sporthistoriker Karl-Heinz Schwarz-Pich entwickelt.

Zur Eröffnung der Ausstellung hatte Stadarchivleiter Ulrich Nieß als Zeitzeugen den 95-jährigen Walter Spagerer, der seit sage und schreibe 85 Jahren Mitglied des SV Waldhof ist, und dessen Frau Karla zu einer Diskussionsrunde gebeten, die durch den Journalisten Christoph Ruf, Matthias Kneller (Pro Waldhof e.V.) und Schwarz-Pich ergänzt wurde.

Ab dem Jahr 1933 wurden mit dem sogenannten „Arierparagraph“ Juden auch aus deutschen Sportvereinen hinaus gedrängt. Das war auch in Mannheim nicht anders. „Aber bei uns auf dem Waldhof ging es eher darum, ob einer reich war oder arm. Nicht, ob einer Jude war oder Nichtjude. Wir waren halt ein Arbeiterverein“, erinnerte sich Walter Spagerer an diesem Abend.

© Rhein-Neckar-Zeitung, Donnerstag, 05.12.2013

Faninfos für SSV Ulm 1846

Faninfos für SSV Ulm 1846Gespielt wird am 06.12.2013, um 19:00 Uhr, im Donaustadion in Ulm. Als Gästeblock steht der Block G zur Verfügung. Der Eingang und die Kassen befinden sich im Norden des Stadions. Hier befindet sich auch der Gästeparkplatz, Zufahrt erfolgt über die Wielandtstraße. Da vom Wetterdienst für Ende der Woche ein Kälteeinbruch angekündigt wurde, kann eine Spielabsage natürlich nicht ausgeschlossen werden. Sollte es zu hierzu kommen, werden beide Vereine über ihre Internetseiten, www.svw07.de und www.ssvulm1846-fussball.de, darüber informieren.

Fanutensilien:

erlaubt: Fahnen, große Schwenkfahnen, Doppelhalter, Zaunfahnen, Trommeln (einsehbar) und ein Megaphone

Anfahrt:

per Bahn:

Aufgrund des Termines am Freitag Abend wird von einer Bahnfahr per „Bummelzug“ abgeraten.

per PKW:

Über die A6 bis zum Weinsberger Kreuz, hier weiter auf die A61 Richtung Stuttgart. Am Leonberger-Kreuz auf die A8 Richtung München bis zur Ausfahrt Ulm-Ost. Dort weiter auf B19 in Richtung Langenau fahren. Nach ca 3,5 Km links abbiegen auf Eberhard-Finck-Straße dort dann weiter auf die Böfinger Steige. Dieser und der Wielandtstraße bis zu den Gästeparkplätzen folgen.

per Bus:

Weder PRO Waldhof noch ein Fanclub bieten einen öffentlichen Bus an.

Zieladresse fürs Navigationssystem:

Donaustadion
Stadionstr. 17
89073 Ulm

Eintrittspreise:

Vollzahler 8,00 €
Ermässigt 7,00 €
Jugend (6-17 Jahre) 4,00 €