Stellungnahme zum Choreoverbot
Wie der SV Waldhof heute auf seiner Homepage bekannt gab, reagiert die GmbH mit einem Choreo-Verbot für das Heimspiel gegen Chemie Halle auf verschiedene Vorkommnisse vor zwei Wochen gegen Hansa Rostock. Begründet wird dieses Verbot u.a. mit dem Einsatz von Pyrotechnik sowie dem Angriff auf einen Polizeibeamten im Bereich der Otto-Siffling-Tribüne.
Natürlich distanziert sich auch PRO Waldhof e.V. von jeglicher Gewalt und verurteilt diesen Angriff auf den eingesetzten Polizeibeamten und wünscht ihm gute Besserung. Wie ein Choreo-Verbot solche Übergriffe in Zukunft verhindern soll bleibt jedoch offen und darf angezweifelt werden.
Genauso offen bleibt die Frage, ob man tatsächlich mit Verboten dem Abbrennen von Pyrotechnik Herr werden kann. Schaut man hier auf das hilflose Handeln des DFB, der jahrelang vergeblich versuchte durch Blocksperren, Verbot von
Fanutensilien usw. Pyro aus den Stadien zu verbannen, wird schnell deutlich, dass Verbote in der Praxis keine langfristigen Wirkungen erzielen. Nicht zuletzt deshalb setzte man in den vergangenen Jahren die sogenannten Kollektivstrafen außer Kraft und setzt auch seitdem mehr auf den Dialog mit den Fanszenen.
Beim SV Waldhof scheint man wohl den umgekehrten Weg gehen zu wollen. Waren in der Vergangenheit die Wege zwischen Vereinsverantwortlichen, Präsidium und der Fanszene immer kurz und ein ständiger Dialog an der Tagesordnung, beschränkt sich die Kommunikation nun seit einigen Monaten darauf die Beschlüsse der Geschäftsführung über den Fanbeauftragten an die Fanszene/PRO Waldhof übermitteln zu lassen. Auch die Aufarbeitung solcher Vorfälle finden hinter verschlossenen Türen und ohne die Fachexpertise von Fanvertretern statt. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass man sich mal wieder nur mit sinnlosen Verboten zu helfen weiß. Durch diese Art von Zusammenarbeit wird es sehr schwer, seinen Fans Heimspiel für Heimspiel ein besonderes Fußballerlebnis zu ermöglichen.
Dass dieses Verbot auch die Fanszene von Chemie Halle trifft, welche seit Jahrzehnten nicht mehr in Mannheim zu Gast war und somit völlig unbeteiligt ist, ist ebenso fragwürdig.
Wir können der Geschäftsführung nur erneut konstruktive Gespräche mit PRO Waldhof anbieten und hoffen, dass man diesem Angebot gegenüber offen ist und es wahrnimmt.