Der Ausverkauf von Waldhof-Luzenberg?

Hallo Sportfreunde,

nicht nur bei den Waldhof-Fans, die direkt auf dem Waldhof aufgewachsen sind und/oder dort wohnen, sondern auch bei denjenigen, die über ganz Mannheim und die Kurpfalz verteilt sind, gibt es eine Verbundenheit zum Heimatstadtteil unseres SV Waldhof. Deshalb wollen wir unsere Kommunikationskanäle nutzen, um einen offenen Brief der Bürgerinitiative Waldhof-West ‚Alter Waldhof‘ zu verbreiten und somit einem wichtigen Thema noch mehr Aufmerksamkeit zu geben als bisher. Der Brief unter dem Titel „Der Ausverkauf von Waldhof-Luzenberg“  beschäftigt sich mit einer Entwicklung, die das Gesicht der beiden Schwesterstadtteile in den nächsten Jahren enorm verändern könnte. Wichtig ist dabei aber, dass die Bewohnerinnen und Bewohner in diesem Prozess mitgenommen werden müssen. Diese sind es, die dort leben und sich wohlfühlen sollen. Derzeit sieht es leider so aus, als ob dies beim Verkauf der lange Zeit unbeachteten und daher sehr zugewachsenen Grundstücke rund um die „Spigglfabrik“ wohl eher eine untergeordnete Rolle spielt.

Wir hoffen, dass der Zug vor Ort noch nicht ganz abgefahren ist und stattdessen der aktuelle Status lieber als „letzte Chance, die Stadtteile zu entwickeln“ (Artikel zum Thema aus dem MM vom 17.11.2017) gesehen wird. Die Stadtteile Luzenberg und Waldhof-West weiterzuentwickeln ist eine gute Idee, aber bitte zum Wohle der Menschen dort und nicht nur zum Wohle des Kontostands einiger weniger Immobilieninvestoren!

Neben den Bedürfnissen der Anwohnerinnen und Anwohner sollte auch die historische Bedeutung nicht vergessen werden, welche diese Gegend für die Industrie-, Arbeiter- und Fußballkultur in Mannheim besitzt. Als Keimzelle unseres SVW hat die „Spigglkolonie“ auf dem Luzenberg, von der leider nur noch eine Straße erhalten und unter Denkmalschutz gestellt ist, eine große Bedeutung für unseren Verein und uns Waldhof-Fans. Für die Bebauung des nun bereits verkauften Grundstückes westlich der Eisenstraße ist zu hoffen, dass die neuen Gebäude sich gut in die Gegend einfügen sowie für „normale“ Bürgerinnen und Bürger des Mannheimer Nordens bezahlbar bleiben.

Spielszene des SVW auf dem 'Sandacker' hinter der Waldhof-Schule (1920er Jahre)
Spielszene des SVW auf dem ‚Sandacker‘ hinter der Waldhof-Schule (1920er Jahre)

Ebenso wird derzeit über den Verkauf des Geländes östlich der Spiegelfabrik entlang der Luzenbergstraße spekuliert. Bei der Weiterentwicklung dieses Gebiets bestünde die Chance, zwei lang gehegte Wünsche der Menschen auf dem ‚Alten Waldhof‘ und auf dem Luzenberg endlich umzusetzen. Einerseits die beiden Stadtteile direkt miteinander zu verbinden, ohne dass der Umweg über die Luzenberg- oder Sandhofer Straße genommen werden muss. Andererseits hinter der Waldhof-Schule, wo einst Mannheimer Legenden wie Seppl Herberger auf dem sogenannten „Sandacker“ spielten, wieder einen Fußballplatz zu errichten. Das würde nicht nur der historischen Bedeutung des Ortes gerecht werden, sondern auch als Sportstätte für die Schülerinnen und Schüler die Attraktivität der Waldhof-Schule deutlich steigern.

Noch nicht in der konkreteren Diskussion ist derzeit ein Verkauf des Geländes entlang der Altrheinstraße, wo mit der Harmonia und den Goggelrobbern zwei traditionsreiche Vereine des Stadtteils ihre Heimat und aktuell noch eine Standortgarantie haben. Aber auch dieser Status ist wohl kaum für ewig in Stein gemeißelt. Spätestens wenn eine Verdrängung dieser beiden Vereine und somit auch des kultigen „Schlammlochs“ (einer der ältesten immer noch bespielten Sportplätze Deutschlands!) irgendwann ein Thema werden sollte, wäre das mehr als ein Schritt zu weit. Damit es soweit niemals kommt, informiert euch, haltet euch auf dem Laufenden, was sich im Mannheimer Norden derzeit tut, und schaltet euch gemäß des Mottos „Wehret den Anfängen!“ ein. Das geht unter anderem dadurch die Bürgerinitiative zu unterstützen oder durch wie auch immer vorgetragene Meinungsäußerungen zu dem Thema.

 

Ob Verein oder Stadtteil – der Waldhof war immer ein Ort der sogenannten „einfachen Leute“ und diese sollen dort auch in Zukunft weiterhin ihr Zuhause haben können!