Das ist lächerlich
Stellungnahme zur Terminierung des Auswärtsspiels in Hoffenheim
Mit unserem Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim II am kommenden Montag bestreitet unser SVW bereits das 13. Spiel in dieser Saison an einem Werktag. Bedenkt man, dass wir in der viertklassigen Regionalliga spielen, ist das eine extrem hohe Zahl. Freilich gibt es für die fanunfreundlichen Terminierungen ganz unterschiedliche Gründe.
Da gibt es zum einen die Terminansetzungen, die durch den Spielplan bedingt nicht anders realisierbar oder sogar von den Vereinen gewollt sind. Ein Freitagabendspiel ist je nach Entfernung der Vereine auch nicht wirklich eine Zumutung und hat atmosphärisch sicher seinen Reiz.
Manchmal liegen die Spieltermine an Werktagen aber auch daran, dass die Sicherheitsbehörden behaupten, die gleichzeitige Anwesenheit der Fans zweier Lager stelle eine dermaßen große Gefährdung der öffentlichen Sicherheit dar, dass man dies unbedingt vermeiden müsse. Wie wir zu solchen Maßnahmen stehen, haben wir in der Vergangenheit ausgiebig Kund getan.
Ein anderer Fall sind die Spiele, die aufgrund von Sport 1-Liveübertragungen unter der Woche stattfinden. Auch hier haben wir uns klar positioniert: Wir haben nichts dagegen, wenn Spiele unseres Vereins im TV übertragen werden (warum sollten wir auch?), wohl aber, wenn TV-Anstalten festlegen, wann diese Livespiele stattzufinden haben.
Wir führen das hier nur deshalb noch einmal auf, weil wir damit verdeutlichen wollen, dass wir bisher fast immer eine stichhaltige Argumentation gegen die vorgelegten Gründe liefern konnten, warum ein ganz normaler Spieltermin am Wochenende angeblich nicht möglich sein soll.
Im Falle unseres nächsten Auswärtsspiels in Sinsheim fällt es uns jedoch schwer, passende Worte für die hanebüchenen Argumente zu finden, mit der die Verlegung des Spiels auf einen Montag begründet wird. Die Polizei „befürchtet“, dass befreundete Anhänger von Eintracht Braunschweig, deren Verein am Samstag gegen die Profimannschaft der TSG um die letzte Chance zum Erreichen des Relegationsplatzes kämpft, bei der ursprünglichen Terminierung unseres Spiels am Sonntag über Nacht in Sinsheim bleiben würden, um den SVW tags darauf zu unterstützen. Hier passt unserer Meinung nach nur ein Wort, um dies treffend zu kommentieren: Lächerlich. Zum einen ist die Stadt Sinsheim als Übernachtungsstätte für Leute, die einen schönen Abend und/oder eine aufregende Nacht erleben wollen, ungefähr genauso attraktiv wie der ortsansässige Bundesligist für echte Fußballfans. Es ist wohl eher davon auszugehen, dass Fans des BTSV im Fall der Fälle lieber bei befreundeten SVW-Fans in Mannheim oder in Heidelberg genächtigt hätten. Zum anderen muss man sich – ungeachtet der zahlreichen anderen Argumente, die eh schon gegen diesen „Verein“ sprechen – ernsthaft fragen, was eine „Stadt“, die Angst davor hat, wenn friedliche Gästefans nicht gleich nach Spielschluss wieder das Weite suchen, in der höchsten deutschen Spielklasse zu suchen hat? Nichts!
Polemik entspricht normalerweise nicht dem Stil unserer Stellungnahmen, aber wenn uns solche lachhaften Gründe vorgesetzt werden, warum unser SVW an einem Montagabend bei einem der eh schon unattraktivsten Ligakonkurrenten spielen soll, kann man sich nur noch an den Kopf fassen und sich fragen, in welcher Welt eigentlich die Entscheidungsträger bei der verantwortlichen Sicherheitsbehörde leben?
PRO Waldhof e.V.
Im Mai 2014