Unentschieden im letzten Heimspiel des Jahres
Es war sicherlich kein Spielbeginn wie jeder andere. Vor Anpfiff gedachten die 2.700 Zuschauer dem kürzlich verstorbenem Waldhof-Fan Simon sowie unserem Ehrenspielführer Fritz Rößling. Eine Schweigeminute, die sicherlich vielen im Stadion sehr nahe ging. Außer dem kräftigen Wind, der durchs Carl-Benz-Stadion pfiff, war es für eine Minute still wie nie in unserem zu Hause. Nach dieser bewegenden Minute stand jedoch wieder das an, was für uns alle ein großer Teil unseres Lebens ist und immer sein wird, Fußball beim SV Waldhof. Doch auch während der Partie gegen die „kleinen Glubberer“ zeugten Spruchbänder auf der Süd- und auf der Osttribüne von der tiefen Trauer der Waldhof-Fans. Ein weiteres Spruchband galt zwei schwer erkrankten Waldhöfern, denen wir auf diesem Weg nochmals viel Kraft für ihren Kampf wünschen wollen! Die erste Hälfte gestaltete sich äußerst trist, statt Torchancen waren Fehlpässe im Überfluss vorhanden. Lediglich Dautaj kam per Kopfball nach einer Wagner-Flanke zu einer größeren Torchance. Überhaupt zeigte sich Wagner sehr agil. Wenn irgendetwas nach vorne ging, dann meistens über links. Das war in beiden Halbzeiten so. Es fällt auf, dass Wagner einer der Wenigen ist, die mit ihrer Schnelligkeit und guten Technik in der Lage sind, einen gefährlichen Spielzug einzuleiten. Direkt nach Wiederanpfiff folgte nach einem unnötigen Ballverlust ein Konter der Nürnberger, den der herannahende Jan George, ohne abzulegen, kaltschnäuzig verwandelte. Die Mannschaft ließ sich vom Rückstand jedoch nicht beeindrucken, sondern spielte jetzt munter nach vorne und Torchancen boten sich gefühlt im Minutentakt. Ein typisches Waldhof-Syndrom in dieser Saison, dass unserer Buwe immer erst nach einem Gegentreffer richtig in die Vollen gehen. Leider war die Ausbeute mangelhaft und gerade der eingewechselte Rabihou sorgte für Kontroversen auf den Rängen. Während die einen sein Engagement sowie den durch seine Einwechslung stark verbesserten Spielaufbau lobten, schlugen andere ob seiner Harmlosigkeit im Abschluss die Hände über dem Kopf zusammen. Es ist es wie so oft im Fußball, dass die Meinungen über das gemeinsam Erlebte weit auseinander gehen. Ein weiterer heiß diskutierter Punkt war, warum ein Michael Reith erst in der Nachspielzeit eingewechselt wird? Abgesehen davon, dass wir das Zeitspiel nicht nötig hatten (wollten wir denn nicht gewinnen?), hätte Reith bei einer früheren Einwechslung sicherlich dafür sorgen können, dass auf der rechte Seite mehr Bewegung reinkommt und nicht alles über Wagner laufen muss. Am Ende blieb es beim 1:1 und so richtig glücklich war wohl keiner damit. Für gute Stimmung sorgte jedoch das zehnjährige Bestehen des SVW Fanclubs „Barrikade Mannheim“, welches während dem Spiel mit einem Spruchband der Ultras sowie Gesängen gewürdigt wurde. Einmal Waldhof, immer Waldhof! Nach Spielende stand die alljährliche PRO Waldhof Weihnachtsfeier in und vor der Fananlaufstelle an. Bei Glühwein, Bier und Gegrilltem verbrachten die Anwesenden zum Teil noch sehr viele Stunden am Stadion. Die Einnahmen gingen wie angekündigt an Simons Familie. An dieser Stelle vielen Dank an alle, die in welcher Form auch immer bei der Ausrichtung der Feier geholfen haben!
Und nicht vergessen: Am Sonntag ALLE zur A-Jugend!