Willig geht in Rente
Die Nachricht hat alle Waldhoffans wie der Blitz getroffen. Martin Willig hört zum Ende dieser Saison als Mitarbeiter des Fanprojekts Mannheim auf und will in Rente. Nach dem Schock bleibt vor dem letzten Saisonspiel kaum Zeit, Martins Arbeit im und ums Stadion zu würdigen und ihm zu danken.
Martins Wirken auf dem Waldhof ist nicht beschreibbar – eine Liste seiner Leistung würde wohl fast so viele Bücher füllen, wie „Haus- und Hofdichter“ Martin für seine Gedichte braucht. (Wobei Martin auch Prosa schreibt – und die am liebsten über den Waldhof, bspw. Texte zu Fotos von Horst Hamann oder mit dem kongenialen Kollegen Tilo „111 Gründe, den SV Waldhof Mannheim zu lieben“ und die Drehbücher der „Jäger des verlorenen Platzes“.) Martin, der Poet, Moderator und Guide zur Geschichte des SVW, liebt die Bühne, und die Bühne samt Publikum liebt ihn. Martin, der Fanprojektler, braucht das Rampenlicht nicht. Im Stadion ist er anders da, auch für alle und gleichzeitig für jeden Einzelnen. Martin fühlt den Waldhof, er sieht die Fans, hat gleichermaßen das Vertrauen und den Respekt der organisierten wie nicht-organisierten, jungen und alten Fans; auch Neulinge erkennt und kennt er schnell und bindet sie ein. Ein mögliches Label seiner Interpretation der aufsuchenden Jugendsozialarbeit im Fanprojekt wär unaufgeregte Integrationsarbeit, die nicht als stereotype Sozialarbeit daherkommt. Erfahrung, Wissen und Gespür für Menschen sind nicht nur Fundament seiner Arbeit im Fanprojekt, sondern seiner Arbeit für den Waldhof an sich. Im Stadtteil ist er nicht weniger engagiert als im Stadion: Er kümmert sich um den Erhalt des historischen Erbes unseres Vereins im Stadtteil und vor allem um die Menschen auf dem Waldhof – beispielsweise als Begleitpate eines Kindes oder als Vorstandsmitglied des Spiegelvereins Mannheim-Luzenberg e.V und des Fördervereins Jugendtreff Luzenberg e.V.
Martin kennt keine Grenzen, es fließt alles untrennbar ineinander: Stadtteil und Verein, Ehrenamt und Hauptamt, Rampensau und Empath, Fanprojekt und Fansein.
Lieber Martin, der Waldhof ohne dich ist undenkbar, daran kann das Ende der Amtszeit im Fanprojekt nichts ändern. Nimm unseren Dank für deine Arbeit im Fanprojekt mit in die kommenden Jahre und Projekte. „Es gibt kein Ziel, es gibt nur Wege“ schreibst du, und zum Glück haben dich deine Wege zum Waldhof geführt und sie werden es auch immer tun. Danke, Martin, für so viel! Du bist Waldhof.